Auflösungsvertrag mit weniger besteuerter Abfindung

Sie sind gerade im Streit mit Ihrem Arbeitgeber? Sie überlegen, ob ein Auflösungsvertrag sinnvoll ist? Aber wie wird die Abfindung im Fall eines Auflösungsvertrages besteuert? Lesen Sie hierzu unseren Rechtsstreit:

Der Kläger war als Verwaltungsangestellter bei einer Stadt beschäftigt. Dieses Arbeitsverhältnis beendeten er und seine Arbeitgeberin durch einen Auflösungsvertrag im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig. In diesem Vertrag war auch die Zahlung einer Abfindung an den Kläger geregelt.

Das Finanzamt versagte die vom Kläger begehrte ermäßigte Besteuerung der Abfindung, weil nicht erkennbar sei, dass er bei Abschluss des Abfindungsvertrages unter einem erheblichen wirtschaftlichen, rechtlichen oder tatsächlichen Druck gestanden habe. Der Kläger gab demgegenüber an, dass eine Konfliktlage bestanden habe, weil er sich seit mehreren Jahren um eine Höhergruppierung bemüht und diesbezüglich mit Klage gedroht habe.

Das Finanzgericht Münster hat entschieden, dass eine Abfindung auch dann ermäßigt zu besteuern ist, wenn der Zahlung ein einvernehmlicher Auflösungsvertrag zu Grunde liegt.

 

Voraussetzungen einer weniger besteuerten Abfindung

 

Gemäß Gericht erfüllte die Abfindung sämtliche Voraussetzungen einer steuerbegünstigten Entschädigung, so die Richter. Der Kläger habe durch den Abschluss des Auflösungsvertrag einen Schaden in Form des Wegfalls seines zukünftigen Arbeitslohns erlitten. Die Abfindung sei unmittelbar zum Ausgleich dieses Schadens bestimmt gewesen. Der Steuerermäßigung stehe nicht entgegen, dass der Kläger auf seine Arbeitgeberin zugegangen war und den Abschluss des Auflösungsvertrags eingefordert hatte.

Für die von der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs geforderte Konfliktlage zur Vermeidung von Streitigkeiten reiche es bereits aus, dass zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine gegensätzliche Interessenlage bestand, die die Parteien im Konsens lösen. Anders hätte der Fall gelegen, wenn der Kläger ohne Auflage des Programms zur Personalreduzierung die vorzeitige Auflösung seines Arbeitsverhältnisses gegen Abfindung begehrt und vorangetrieben hätte, betonten die Richter.

 

Falls Sie Fragen zur Besteuerung einer Abfindung haben, tretten Sie mit uns in Kontakt:

Steuerberater für Ingolstadt: Frau Kisslinger-Popp

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